Sprachen
Sprachen der Türkei
Die National- und Amtssprache der Türkei ist die Turksprache Türkisch, die von über 80 % der Bevölkerung als Muttersprache und von weiteren 10–15 % als Zweitsprache gesprochen wird. Damit ist das Türkische die mit Abstand wichtigste Sprache in der heutigen Türkei. Die türkische Gebärdensprache wurde im Juli 2005 gesetzlich anerkannt.
Darüber hinaus gibt es etwa zwanzig Sprachen aus insgesamt fünf verschiedenen Sprachfamilien, die heute von nicht-türkischen in der Türkei ansässigen Ethnien und Minderheiten gesprochen werden. In diesem Sinne ist die Türkei ein multiethnischer Staat. Die bedeutendsten dieser Sprachen sind.
Die National- und Amtssprache der Türkei ist die Turksprache Türkisch, die von über 80 % der Bevölkerung als Muttersprache und von weiteren 10–15 % als Zweitsprache gesprochen wird. Damit ist das Türkische die mit Abstand wichtigste Sprache in der heutigen Türkei. Die türkische Gebärdensprache wurde im Juli 2005 gesetzlich anerkannt.
Darüber hinaus gibt es etwa zwanzig Sprachen aus insgesamt fünf verschiedenen Sprachfamilien, die heute von nicht-türkischen in der Türkei ansässigen Ethnien und Minderheiten gesprochen werden. In diesem Sinne ist die Türkei ein multiethnischer Staat. Die bedeutendsten dieser Sprachen sind.
- Kurmandschi oder Nordkurdisch mit etwa 14 Mio. Sprechern (indogermanische Sprache des iranischen Zweigs)
- Zazaisch mit 1,2–2 Mio. Sprechern (indogermanische Sprache des iranischen Zweigs)
- Arabisch (Nordmesopotamisches Arabisch) mit etwa 1 Mio. Sprechern (afroasiatische Sprache des semitischen Zweigs)
- Aserbaidschanisch mit 550.000 Sprechern in der Türkei (Turksprache des oghusischen Zweigs)
- Bulgarisch (Pomakisch) mit 300.000 Sprechern (indogermanische Sprache des slawischen Zweigs)
- Adygeisch oder West-Tscherkessisch mit knapp 300.000 Sprechern (westkaukasische Sprache)
- Griechisch, vor allem Pontisch, wurde um 1914 noch von 1,73 Millionen Menschen gesprochen, die allerdings durch anhaltende Verfolgung vertrieben wurden. Bis heute sind noch 4.000 Sprecher in Istanbul geblieben. Von den einst weit verbreiteten aramäischen Sprachen – den Dialekten der aramäischen Christen – ist heute außer dem Turoyo (3.000 Sprecher) nur noch die kleine Hertevin-Sprache (1.000 Sprecher) in der Türkei vertreten. Die früheren aramäischen Sprachen Nestorianisch-Neuaramäisch („Assyrisch“), Chaldäisch-Neuaramäisch (Kaldoyo) und Jüdisch-Neuaramäisch (Lishana Deni) werden heute in der Türkei nicht mehr gesprochen.
- Zur kartwelischen Gruppe der kaukasischen Sprachen gehören in der Türkei Georgisch (40.000 Sprecher) und Lasisch (30.000). Außer den schon erwähnten Sprachen Kabardinisch und Adygeisch werden die westkaukasischen Sprachen Abchasisch (5.000) und Abasinisch (10.000) in der Türkei gesprochen.
- Andere Minderheitensprachen sind die indogermanischen Sprachen Albanisch (15.000 Sprecher in der Türkei), Romani (25.000) und Domari (30.000). Durch aktuelle Flüchtlingsbewegungen gibt es über die etwa zwanzig genannten Landessprachen hinaus heute kleinere Gruppen von Sprechern der Turksprachen Turkmenisch, Kasachisch, Kirgisisch, Usbekisch, Uigurisch, Kumykisch und Krim-Tatarisch; außerdem einige Hundert Sprecher der kaukasischen Sprachen Tschetschenisch, Lakisch und Lesgisch sowie der iranischen Sprachen Ossetisch und Persisch (Farsi). Da es sich hierbei um Flüchtlingsgruppen handelt, werden diese Sprachen nicht zu den „Sprachen der Türkei“ gezählt.
- Auf dem Staatsgebiet der heutigen Türkei wurden im Laufe der Geschichte viele bedeutende Sprachen gesprochen, die heute ausgestorben sind. Zu den wichtigsten zählen Hethitisch, Luwisch, Lykisch, Lydisch, Phrygisch, Akkadisch (in der Form des Assyrischen), Urartäisch, Altgriechisch, Byzantinisch, Altarmenisch, Lateinisch und das klassische Syrisch, die Religionssprache der aramäischen Christen